Montag, 5. März 2012

Dinge, die einen durch den Kopf gehen...


Auch ist das vielleicht nicht eigentlich Liebe, wenn ich sage, dass du mir das Liebste bist; Liebe ist, dass du mir das Messer bist, mit dem ich in mir wühle.
~Franz Kafka~

Da Vergänglichkeit für uns gleichbedeutend ist mit Schmerz, klammern wir uns verzweifelt an die Dinge, obwohl sie sich ständig ändern. Wir haben Angst loszulassen, wir haben Angst, wirklich zu leben, weil leben lernen loslassen lernen bedeutet. Es liegt eine tragische Komik in unserem Festhalten: Es ist nicht nur vergeblich, sondern es beschert uns genau den Schmerz, den wir um jeden Preis vermeiden wollten.
Die Absicht hinter dem Greifen ist nicht unbedingt schlecht. Es ist an sich nichts falsch an dem Wunsch, glücklich zu sein; weil aber das, wonach wir greifen, von Natur aus ungreifbar ist, schaffen wir uns immer nur Frustration und Leiden.

~Sogyal Rinpoche, Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben~

Der Schmerz verhindert, dass die Illusion mit ihren Tricks durchkommt. Wenn Unwirklichkeit nicht schmerzte, hielten wir sie in alle Ewigkeit für wirklich. 
Deepak Chopra, Das Buch der Geheimnisse

Es gibt eine seelische Niedergeschlagenheit, die weitergehender ist als alle Angst und aller Schmerz; ich glaube, sie ist nur denen bekannt, die Angst und Schmerz meiden und sich selbst gegenüber so diplomatisch sind, ihrem eigenen Überdruß aus dem Weg zu gehen. Da sie auf diese Weise zu gegen die Welt gepanzerten Wesen werden, verwundert es nicht, daß sie in Momenten der Bewußtwerdung plötzlich die ganze Last ihres Panzers wahrnehmen und das Leben als eine umgekehrte Angst, als einen nicht erlittenen Schmerz. 
Fernando Pessoa, Das Buch der Unruhe

Der Schmerz, den wir uns heute zu fühlen geweigert haben, wird sich morgen bei einem anderen Anlass wieder melden. 
Safi Nidiaye, Das Tao des Herzens

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