Montag, 5. März 2012

Gedanken II








Das alleinige Streben nach Lust führt zwar zu einer körperlichen Befriedigung, aber zu seelischer Leere. Wenn keine Liebe da ist, hinterläßt die Lust eine besonders krass empfundene Leere, sie ist seelisches Leid und seelischer Schmerz. 
~Peter Lauster, Die Liebe. Psychologie eines Phänomens~






Wenn der Schmerzkörper Besitz von dir ergriffen hat, dann willst du immer mehr Schmerz. Du wirst zum Opfer oder zum Täter. Du willst Schmerz zufügen oder selber Schmerz erleiden oder beides. Zwischen beidem besteht kein großer Unterschied. Du bist dir dessen natürlich nicht bewusst und wirst vehement behaupten, dass du keinen Schmerz willst. Aber schau genau hin und du wirst erkennen, dass dein Denken und Handeln dazu dienen, den Schmerz am Leben zu erhalten, für dich selbst und für andere. Wärest du dir dessen wirklich bewusst, dann würde sich dieses Muster auflösen, denn es ist wahnsinnig, den Schmerz vergößern zu wollen, und niemand entscheidet sich bewusst für den Wahnsinn
~Eckhart Tolle, Jetzt! Die Kraft der Gegenwart~




Gesichtszüge, welche die Geheimnisse unserer Seele enthüllen, verleihen einem Gesicht Schönheit und Anmut, selbst wenn diese seelischen Geheimnisse schmerzlich und leidvoll sind. Gesichter hingegen, die - Masken gleich - verschweigen, was in ihrem Innern vorgeht, entbehren jeglicher Schönheit, selbst wenn ihre äußeren Formen vollkommen symmetrisch und harmonisch sind. 
~ Khalil Gibran, Sämtliche Werke~






Wenn ich mein Leben lang unbewusst davon überzeugt war, nicht liebenswert zu sein, und als Kind gelernt habe, mich durch Überheblichkeit vor dem Schmerz zu schützen, den mir diese Überzeugung bereitet, dann werde ich auch noch im hohen Alter mit Überheblichkeit reagieren, wo immer ich befürchten muss, nicht geliebt zu werden.

~Safi Nidiaye, Herz öffnen statt Kopf zerbrechen~

Dinge, die einen durch den Kopf gehen...


Auch ist das vielleicht nicht eigentlich Liebe, wenn ich sage, dass du mir das Liebste bist; Liebe ist, dass du mir das Messer bist, mit dem ich in mir wühle.
~Franz Kafka~

Da Vergänglichkeit für uns gleichbedeutend ist mit Schmerz, klammern wir uns verzweifelt an die Dinge, obwohl sie sich ständig ändern. Wir haben Angst loszulassen, wir haben Angst, wirklich zu leben, weil leben lernen loslassen lernen bedeutet. Es liegt eine tragische Komik in unserem Festhalten: Es ist nicht nur vergeblich, sondern es beschert uns genau den Schmerz, den wir um jeden Preis vermeiden wollten.
Die Absicht hinter dem Greifen ist nicht unbedingt schlecht. Es ist an sich nichts falsch an dem Wunsch, glücklich zu sein; weil aber das, wonach wir greifen, von Natur aus ungreifbar ist, schaffen wir uns immer nur Frustration und Leiden.

~Sogyal Rinpoche, Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben~

Der Schmerz verhindert, dass die Illusion mit ihren Tricks durchkommt. Wenn Unwirklichkeit nicht schmerzte, hielten wir sie in alle Ewigkeit für wirklich. 
Deepak Chopra, Das Buch der Geheimnisse

Es gibt eine seelische Niedergeschlagenheit, die weitergehender ist als alle Angst und aller Schmerz; ich glaube, sie ist nur denen bekannt, die Angst und Schmerz meiden und sich selbst gegenüber so diplomatisch sind, ihrem eigenen Überdruß aus dem Weg zu gehen. Da sie auf diese Weise zu gegen die Welt gepanzerten Wesen werden, verwundert es nicht, daß sie in Momenten der Bewußtwerdung plötzlich die ganze Last ihres Panzers wahrnehmen und das Leben als eine umgekehrte Angst, als einen nicht erlittenen Schmerz. 
Fernando Pessoa, Das Buch der Unruhe

Der Schmerz, den wir uns heute zu fühlen geweigert haben, wird sich morgen bei einem anderen Anlass wieder melden. 
Safi Nidiaye, Das Tao des Herzens

Gedanken über Todsünden


Die sieben Todsünden kennt jeder:                      Dem Film Sieben wurden jeder Todsünde ein
                                                               Dämon zugeordnet

Stolz (Superbia)                                                  Luzifer
Geiz (Avaritia)                                                     Mammon
Neid (Unvidia)                                                    Leviathan
Zorn (Ira)                                                         Satan
Wollust (Luxuria)                                                  Asmodeus
Völlerei (Gula)                                                     Beelzebub
Trägheit (Acedia)                                                 Belphegor


Was  mich zu der Überlegung brachte, mal nach den Todsünden zu googlen, was Amüsantes zu Tage brachte:

"Was ist eine Todsünde?

Nach römisch-katholischem Verständnis geschieht eine Todsünde, wenn der Mensch bewußt und absichtlich ein wichtiges Gesetz Gottes übertritt (vgl. KKK Die Schwere der Sünde)
"Damit eine Tat eine Todsünde ist, müssen gleichzeitig drei Bedingungen erfüllt sein: „Eine Todsünde ist jene Sünde, die eine schwerwiegende Materie zum Gegenstand hat und die dazu mit vollem Bewußtsein und bedachter Zustimmung begangen wird" (RP 17)." (KKK Nr. 1857)

 "Eine Todsünde erfordert volle Erkenntnis und volle Zustimmung. Sie setzt das Wissen um die Sündhaftigkeit einer Handlung, ihren Gegensatz zum Gesetz Gottes, voraus. Die Todsünde schließt auch eine genügend überlegte Zustimmung ein, um persönliche Willensentscheidung zu sein. Selbstverschuldete Unwissenheit und Verhärtung des Herzens [Vgl. Mk 3,5-6; Lk 16,19-31] mindern die Freiwilligkeit der Sünde nicht, sondern steigern sie." (KKK Nr. 1858)

 "Wer sich absichtlich, das heißt mit Wissen und Willen, zu etwas entscheidet, das dem göttlichen Gesetz und dem letzten Ziel des Menschen schwer widerspricht, begeht eine Todsünde. Diese zerstört in uns die göttliche Tugend der Liebe, ohne die es keine ewige Seligkeit geben kann. Falls sie nicht bereut wird, zieht sie den ewigen Tod nach sich." ((KKK NR. 1874)

Bevor eine Sünde eine Todsünde ist, müssen also drei Bedingungen erfüllt sein.
1. Die Sünde muß schwer sein. Die böse Tat muß ein schweres Verbrechen gegen Gott oder gegen jemand anderes sein.
2. Der Sünder muß sich der Sünde bewußt sein. Der Täter muß volle Erkenntnis darüber besitzen, daß sein Handeln zutiefst falsch ist.
3. Die Sünde muß vorsätzlich sein. Der Sünder muß wissen, daß er der Versuchung widerstehen könnte und sich dann willentlich für das Böse entscheiden.

Sollte die Sünde einer dieser Bedingungen nicht erfüllen, verdient sie damit nicht die ewige Strafe, ganz gleich, wie böse die Tat auch sein mag.

Quellen: "Katechismus der katholischen Kirche" (2003), Nr. 1854ff" (Quelle)



Allein der letzte Satz brachte mich zum Schmunzeln.... Man kann doch alles so drehen und wenden, dass es vor der Kirche und deren Glauben keine (Tod)Sünde ist... Schlupflöcher olé ;-)